Über TaBO…

Wir brauchen Platz!

Der Theaterunterricht an den beruflichen Oberschulen ist das Unterrichtsfach, bei dem alles „auf dem Spiel steht“ … oder zumindest stehen kann.

Für die Schüler*innen öffnet sich hier ein einzigartiges Erfahrungs-, Probier- und Experimentierfeld.

Theaterunterricht bedeutet, komplexe und voraussetzungsreiche Zeichensysteme zu ergründen und einzusetzen.

Theaterspielen heißt Demokratiebildung, Persönlichkeitsentwicklung und ästhetische Weltbegegnung.

So weit, so gut.

Wir verstehen den Theaterunterricht gerne als kreativen (Frei)Raum, der in vielerlei Hinsicht anders funktioniert als der Unterricht in anderen Fächern.

Aber: Wir sind davon überzeugt, dass die Gleichstellung des Faches Szenisches Gestalten mit anderen Fächern, die ganz selbstverständlich in die Abiturleistung eingebracht werden können, die Kreativität nicht beerdigen wird.

Als Verband wollen wir deshalb den Weg ebnen, dass der Theaterunterricht an beruflichen Oberschulen mehr Platz und einen gleichberechtigten Rang im Kanon der Fächer einnimmt!

Wir wollen sicherstellen, dass das Fach in der 13. Klasse weitergeführt werden kann und auch in anderen Bereichen wie dem Seminar, der 11. Klasse und der Vorklasse flächendeckender etabliert und angeboten werden kann.

Als Verband helfen wir bei der Ausrichtung und Weiterentwicklung von Schultheaterfestivals als Plattform, an dem sich Spieler*innen aus ganz Bayern austauschen und darin üben können, eine Sprache bzw. einen differenzierten Ausdruck zu finden für das, was sich auf der Bühne ereignet.

Darüber hinaus unterstützen wir (angehende) Theaterlehrer*innen und Schüler*innen bei der Vernetzung, bei der persönlichen Fort- und Weiterbildung sowie bei der Implementierung des Faches an ihrer Schule. Packen wir es an. Es geht schließlich um „Alles“!

(1. Vorstand Daniel Behringer, FOS II Nürnberg)

Unser Anliegen …

Im Theaterunterricht werden reflektive, partizipative, persönlichkeits- und handlungsorientierte Dimensionen von Bildung fokussiert.

Damit verbunden ist nicht allein eine künstlerisch-ästhetische Rezeption, sondern bewusstes, theatral-performatives Handeln, das in seiner Konsequenz vergleichbar und damit bewertbar ist.

Derzeitiger Stand

  • Aktuelle Situation: Das Fach Szenisches Gestalten/Theater ist im Fächerkanon der bayerischen FOS/BOS verankert, jedoch ohne eigenständigen Lehrplan. Es wird als Wahl- und nichteinbringungsfähiges Wahlpflichtfach angeboten.
  • Fehlender Lehrplan: Derzeit gibt es keinen verbindlichen Lehrplan, was große Freiheiten, aber auch Unsicherheiten in der Unterrichtsgestaltung mit sich bringt.
  • Professionalisierung: Initiativen zur Professionalisierung und Vernetzung des Fachs werden durch Fachberater und den Verband TaBO vorangetrieben, einschließlich der Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien und Fortbildungsangeboten.

Zielsetzungen

  • Einbringungsfähigkeit: Ziel ist die Gleichstellung des Wahlpflichtfachs Theater mit anderen Fächern, in Äquivalenz zum Gymnasium.
  • Lehrplanentwicklung: Schaffung eines einheitlichen Basislehrplans zur Sicherstellung qualitativer Standards.
  • Fortbildung und Vernetzung: Ausbau der Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie der schulartübergreifenden Vernetzung.

Bildungstheoretische Grundlagen

  • Ästhetische Weltbegegnung und Future Skills: Theater fördert kritisches und kreatives Denken, emotionale Intelligenz sowie transkulturelle und transformatorische Kompetenzen. Diese sogenannten „Future Skills“ sind entscheidend für die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, der gegenwärtigen Welt und der Zukunft.
  • Digitale Integration: Integration und Reflexion digitaler Werkzeuge und KI im Theater-Unterricht.
  • Sozial-emotionale Förderung: Stärkung von Selbstwirksamkeit, Perspektivwechsel und Konfliktlösung im sozialen Kontext.
  • Partizipative Bildung: Fokus auf demokratische, diskriminierungssensible und inklusive Bildungsprozesse.
  • Demokratiefähigkeit: Förderung von Kommunikationsfähigkeit und Eigeninitiative durch Ensemblearbeit.
  • Resilienz und Körperbewusstsein: Positive Auswirkungen auf Selbstbild und Persönlichkeitsentwicklung durch körperlichen Ausdruck.
  • Interdisziplinarität: Handlungsorientierter Unterricht fördert selbständiges Lernen und interdisziplinäre Zugänge.
  • Inklusion und Teilhabe: Theater unterstützt Inklusion und kulturelle Teilhabe sowohl innerhalb als auch außerhalb der Schule.
  • Sprachförderung: Erweiterung des Sprachwortschatzes und der Kommunikationsfähigkeiten.

Fazit

Das Wahlpflichtfach Theater an der beruflichen Oberschule in Bayern bietet eine umfassende Bildungserfahrung, die weit über die künstlerische Praxis hinausgeht. Es fördert essenzielle Kompetenzen und Future Skills, die für die persönliche und berufliche Entwicklung der Schülerinnen und Schüler entscheidend sind.

Es erfüllt den Bildungs- und Erziehungsauftrag der Fach- und Berufsoberschule in besonderer Weise.

In Zusammenarbeit von Daniel Behringer (TaBO), Ingund Schwarz (StMUK) und Friedemann Müller (FB Schultheater) erarbeitet – Würzburg, Dezember 2024

Lerne unser Vorstandsteam kennen…

Unser Vorstandsteam setzt sich aus erfahrenen TheaterlehrerInnen an FOSBOS aus ganz Bayern zusammen.

1. ​Vorsitz: Daniel Behringer (FOS II, Nürnberg)

2. Vorsitz: Nina Wagner-Obenauf (Staatliche BOS Nürnberg)

3. Finanzen: Sandra List (Regiomontanusschule Coburg)

4. Schriftführung: Lisa Baierl (Max Grundig Schule, Fürth)

5. Beisitz Friedemann Müller (FOSBOS Schweinfurt)

6. Beisitz: Ines Grosch (FOSBOS Erding)

7. Beisitz: David Steeger (FOSBOS Weiden)

(von links nach rechts: Daniel Behringer, Nina Wagner-Obenauf, Marina Kraus, Frido Müller, Sandra List; Bild: Wagner-Obenauf)